04.08.2016

Review zu A Dirty Western

A Dirty Western


Gut: Das Western-Setting, Vergewaltigungsthematik kann reizvoll sein, netter Comic-Anfang

Schlecht: Minimal Geschichte, einfallslose Inszenierung, zu wenig guter Sleaze, hässliche männliche Darsteller schlimme Musik, absolut null erotisch


Urteil: Abturner


Drei entflohene Sträflinge überfallen eine Mutter und ihre drei Töchter. Die Mutter wird vergewaltigt, auch die Töchter werden nicht verschont... Wenig später werden die drei Töchter verschleppt. Es kommt zu zahlreichen Geschlechtsakten. Zu Beginn nicht gerade freiwillig, mit der Zeit jedoch plötzlich schon... Die Mutter macht sich mit einigen Leuten auf den Weg, um ihre geliebten Töchter zu retten (vor einer Schwangerschaft?) und um sich an ihrem Vergewaltiger zu rächen... (Covertext)







In den Siebzigern wurden Pornofilme noch auf Filmmaterial gedreht und die Streifen liefen teilweise in diversen Kinos. Vor allem der Sleazefaktor dieser Streifen hat etliche Filmen einen Kultstatus eingebracht. Einigen zu Recht, anderen eher nicht. Zur zweiten Schiene gehört A Dirty Western, der zwar auch irgendwie als Kultfilm gehandelt wird, aber zu keinem Zeitpunkt seinen Status rechtfertigt. So fallen eigentlich auch fast alle Rezensionen über den Pornowestern mehr schlecht als Recht aus. Aber seine Liebhaber hat der Film anscheinend dennoch. 












Dabei gibt es hier kaum etwas Vernünftiges zu finden. Die Geschichte dreier Flüchtlinge(dessen Ausbruch in netten Comicstil gezeigt wird), die auf einer Farm landen und sich natürlich an Mutter und Töchter vergehen, reißt nun keinen vom Hocker. Kurz darauf fliehen sie weiter und werden dann von der geschändeten Mutter und einigen (mehr oder weniger)rechtschaffenden Männern verfolgt. Dazwischen gibt es immer wieder kleine Vergewaltigungsszenen. 
 
Diesem Genre muss man natürlich etwas abgewinnen können.Ich zähle mich, auch wenn ich ein Mädel bin, durchaus dazu. Man kann solche Szenen nämlich heiß und geil einfangen und so den Zuschauer in eine unangenehme Lage bringen - zwischen Lust und angewidert sein. So wie es einer Fantasie eben sein sollte. 

A Dirty Western schafft es aber so gut wie gar nichts zu erreichen. Das liegt vor allem an den Darstellern, der ungeschickten Regie und dem immer ähnlichen und öden Ablauf. Nur einmal, als die Töchter sich untereinander befriedigen müssen, beginnt der Tabubruch zu gefallen. Denn so unangenehm es den Damen ist, so gut gefällt es ihnen aber gleichzeitig auch irgendwie. Doch leider verpufft die Szene durch die schwache Kameraführung und der fehlenden Idee solche Szenen geschickt auszuschmücken. 








Auch die die anderen Vergewaltigungen strahlen eher Abscheu als Erotik aus. So soll es ja auch eigentlich sein, aber in einem Porno sollen diese Szenen den Zuschauer ja irgendwie ansprechen oedr gar erregen. Solche Szenen kann man mit Geschick und einen Gespür für Erotik durchaus reizvoll gestalten. Doch weder die statische Kamera, noch die Leistungen der Darsteller überzeugen hier. Im Gegenteil, teilweise sind die Szenen so schlecht gespielt,  dass es einen wie eine bescheuerte Parodie vorkommt. Da man sonst nichts geboten bekommt, außer der schlimmen Banjo-Musik, bleibt der Unterhaltungsfaktor doch schnell auf der Strecke. 








Dabei stimmt nicht einmal der Sleazefaktor. Solche Filme leben ja auch von den dämlichen Sprüchen, gerade bei unseren Synchros aus der Zeit. Doch auch hier köchelt alles auf Sparflamme. Da haben sich die Macher, bis auf ein paar kleine Ausnahmen, weder in Englisch noch in Deutsch (2 unterschiedliche Versionen) mit Ruhm bekleckert. 

Das schlimmste aber ist die Optik der männlichen Darsteller. Das alle widerlich behaart sind, passt ja fast in das Genre und das war nun einmal die Zeit(damit muss man halt Leben, wenn man einen „Klassiker“ schaut), aber die Männer sind dermaßen hässlich und blöde, dass man dem ganzen nur abgeturnt verfolgt. Man fragt sich halt die ganze Zeit, welche Zielgruppe hier eigentlich bedient werden sollte? Western Fans wenden sich sicherlich durch die Hardcoreszenen entsetzt ab und die Pornofans bekommen auch nichts Halbes und nichts Ganzes geboten. Dafür ist die Inszenierung zu bieder und die Kerle zu unattraktiv. Hier werden vermutlich nur die richtigen Frauenverachter und niedrigsten Vergewaltigungsfans angesprochen. Und wenn man die damalige Nachfrage nach einer Deutschen DVD verfolgt hat, weiß man auch das es scheinbar genug davon gibt. Immerhin kannten die meisten dieser Leute den Film bereits.  Als ernsthaften Klassiker kann man diesen Film wahrlich nicht verstehen.  


Und wie man bei solchen Hackfressen (dieser Realismus vom typischen Vergewaltiger ist mit Sicherheit nicht gewollt!) in irgendeine Lustvolle-Stimmung kommen soll – und dafür ist ein Porno normalerweise da – könnt ihr mir gerne in den Kommentaren verraten...








3 Kommentare:

ZombieKingz hat gesagt…

Leider haben ja viele dieser Klassiker die Zeit nicht gut überstanden, egal ob sich unsere Sehgewohnheiten geändert haben oder was früher anregend war ist nun tw. lächerlich...Dirty Western scheint ja ein wenig noch von den ganzen Rape and Revenge und den Grindhouse Filmen versuchen zu Leben. Ich kann diese Rape Filme fast nicht ansehen und selbst bei Pornos finde ich es Grenzwertig.
Auch kommt mir vor, viele diese Filme wollten eher gerne das jeweils andere Gerne als ein Porno sein und scheitern auch deshalb an ihren gesteckten Zielen.
Warum dieser Film bei vielen Büchern und Blogs als Klassiker gilt, verstehe ich nach deiner Review überhaupt nicht.

Succubus hat gesagt…

Rape Filme sind eh sehr speziell. Ob Spielfilm oder Porno ist da egal.Ich habe auch manchmal solche Fantasien, die aber nur erregend sind weil ich die Kontrolle über die Fantasie habe. Nur habe ich das Gefühl das die meisten Filme eher von Leuten konsumiert werden, die eine Vergewaltigung selbst mal gerne ausführen würden um es den Frauen heim zu zahlen. Und das ist dann nicht mehr witzig. Jedoch sind Filme auch nur eine Fantasie und es soll lieber so ausgelebt werden, als wenn man die Grenze überschreitet.

ZombieKingz hat gesagt…

Ja diese Leute sind es eben, die aus einer Phantasie, einem Wunsch bzw der Erregung und des daraus resultierenden Höhepunktes etwas machen, das zurecht verwerflich ist, aber wieder alle in einen Topf schmeißt.