12.10.2016

Review zu Canvas (Gay)

Canvas

Gut: Kameraführung, toll inszenierter Sex, gute Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren und eine nette Thriller-Handlung

Schlecht: Die meiste Musik, erste Sexszene unpassend und wenig erregend


Urteil: Geil


Medium: DVD / Label: Red Devil Entertainment / Sprache: Englisch

Covertext: 



When Ross blows the biggest as campaign of his career, he has the weekend to come up with a killer idea. But when his brother-in-law Jude comes to visit, Ross finds himself distracted by an unforseen sexual attraction. And he's not the only one with a killer idea...







Anfang der 2000er versuchte das Studio Red Devil, meist in Zusammenarbeit mit Jett Blakk am Regiezepter, anspruchsvolle Ponofilme zu produzieren um so aus dem Sumpf der Billigheimer herauszustechen. Sie hatten die Intention eher Pornospielfilme, mit Handlungen und Anspruch an Fotografie und Darsteller zu produzieren und weniger billige Fickwerke. Doch schon nach wenigen Produktionen verschwand das Studio wieder von der Bildfläche.  Scheinbar gab es nur wenige Männer, die mehr als das bloße gebumse sehen wollten. Eine Tendenz die sich bis heute wiederspiegelt und dazu führt, dass es kaum noch Features im Gay-Porn Bereich gibt. 






Der beste Film aus der Schmiede ist der Gay-Thriller Canvas, der nicht nur durch zwei gute Hauptdarsteller punkten kann, sondern eine durchaus solide Geschichte erzählt. Es geht um Ross der einen großen Auftrag bei einer Werbefirma versaut (seine Idee ist übrigens ziemlich gut und wird inzwischen in der Wirklichkeit umgesetzt, war damals aber seiner Zeit vorraus) und auch dadurch Privat in Schwierigkeiten gerät. Unterstützung erhofft er sich bei seiner Frau (ein Auftritt ohne Sex von damaligen Pornostar Kylie Ireland), die aber auch nur wenig für ihn tut und Verständnis zeigt. Geschweige denn mal ran lässt. Zu genau diesen Zeitpunkt kommt der Bruder, ein Künstler,  seiner Frau zu Besuch um einige Wochen bei ihnen zu bleiben und so beginnt ein unheilvolles Spiel…






Dass man hier Handlungstechnisch keine Super-Thriller erwarten darf sollte natürlich klar sein. Aber die Handlung ist durchdacht und gut gespielt mit einem Ende, welches man ahnen kann, aber passend und „spannend“ aufbereitet wird. Denn scheinbar spielt ihr Bruder Jude,  ein doppeltes Spiel und macht sich behutsam an Ross heran. Dieser ist zunächst verwirrt und irritiert, verfängt sich aber immer mehr in den Stricken von Jude. 




Gerade das Ross eigentlich Heterosexuell ist, macht den großen Reiz dieses Thrillers aus. Es beginnt mit einer leichten Massage, dann beobachten sie beide heimlich wie ein Schwules-Paar in Nebenhaus Sex hat und wichsen dabei, Ross findet ein Schwulenporno in der Tasche des Bruders und letztlich kommt es  wozu es kommen muss, da sich Ross nicht mehr wehren möchte oder kann. Bis dahin ist es aber ein verdammt geiler Weg. Ist die erste Szene, zwischen den Boss von Ross und dem Kunden der seine Werbeidee lächerlich findet, etwas Plump in die Geschichte gewoben, können wirklich alle anderen Szenen echt überzeugen. Vor allem als die beiden den Sex beobachten, entsteht eine schwüle und geile Atmosphäre. Die beiden Männer stehen nebeneinander und zuerst beginnt Jude mit dem Masturbieren und irgendwann holt auch Ross den Schwanz heraus und legt ebenfalls los. Dabei ist nicht nur das Wichsen verdammt geil eingefangen, auch der Sex den sie beobachten ist eine scharfe Nummer. Das liegt vor allem an Chad Hunt - mit seinem unglaublichen Riemen. 









Durch die guten Leistungen von Jason Ridge als Ross und Rob Romoni als Jude, hat die Szene alles was ich mir von solchen Inszenierungen wünsche. Es wird heimlich beobachtet und dabei gewichst. Ganz kurz bearbeiteten sie sich sogar gegenseitig und als sie abspritzen merkt man sogleich die Scham die Ross verspürt. Diese Szene ist wirklich einer der besten Gay-Szenen, die ich jemals sehen durfte.  Gerade weil Rob Romoni bei der Verführung bis zum Schluss sehr bedächtig vorgeht, ist der letztlich erlösende Sex für die Figuren, wie auch für den Zuschauer, ein absoluter Höhepunkt.  Bis dato ist das Interesse von Ross und die Leidenschaft die Jude ausstrahlt durchaus greifbar. 









Der Weg zum Ziel führt Ross noch zu einem heimlich gefundenen Sex-Tape, bei denen es sehr sinnlichen, Paarfreundlichen Sex gibt - mit einem sehr saftigen Abspritzer - den Ross weiter anheizt, aber auch zu einer Waffe die ihn dann schnell wieder abkühlt. Die Aussprache führt danach nicht nur zum ersehnten Sex, sondern auch zu einem Finale in dem die Karten neugemischt werden.  

 









Es gibt hier tatsächlich nur wenig Kritikpunkte. Ziemlich schwach fällt die Musik aus. Sie dudelt sehr uninspiriert bei den Sexszenen im Hintergrund. Auch der erste Fick ist weder besonders erregend (der eine hat Schwierigkeiten eine Erektion zu bekommen, das ist immer extrem ab turnend) noch tragend für die Handlung und überflüssig. Alles Weitere ist rundum gelungen.  Die Kameraarbeit passt, der Schnitt ist nicht sehr hecktisch, die Ausstattung realistisch und der Sex wird nicht übertrieben in die Länge gezogen. Toll übrigens, wie gut Kondome in den Szenen mit eingebunden werden. Sonst sind sie immer nach einem Schnitt drüber gezogen, werden die hier bewusst gezeigt und im Liebesspiel mit einbegriffen. So wird in Szene drei das Gummi mit dem Mund über das steife Glied gezogen.  Gut gemacht!










Schade, dass sich solche Filme im Gay-Porn Segment heute scheinbar nicht durchsetzen können. Die Ausstattung, die Geschichte und die Inszenierung sind Top und so entsteht eine Schwüle Stimmung die an die Erotik-Thriller der 90iger erinnern. Daran erinnert schon die Titelsequenz als die Credits über der Nahaufnahme eines Pinselstriches erscheinen. Dazu kommt das Chad Hunt alleine für seinen Apparat ein Highlight ist, aber gerade die Chemie zwischen Jason Ridge und Rob Romoni hievt den Film in überdurchschnittliche Höhen. Leider verwehren die erste Szene und die Musik den Aufstieg in den Olymp, aber dennoch ist der Gay-Thriller eine klare Empfehlung.  Gerade für Frauen oder Männer die mehr als ein bloßes Gerammel sehen möchten.  








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