Eruption
Positiv: John Holmes, Hawaii, Aufwand, Abspritzer, Geschichte, Synchro
Negativ: Die Optik der meisten Darsteller (der dem Alter geschuldet), die Schnitte in der Deutschen Fassung, das Frauenbild (aber irgendwie auch nichtđ)
Urteil: Geil
Medium: DVD / Sprache: Deutsch (geschnitten), Englisch (Uncut) / Label: TABU
Covertext:
Scharfer Sex am heissen Strand von Hawaii. John Holmes und Leslie BovĂ©e in einer ihrer schĂ€rfsten Rollen. Die einzigartige Kulisse dieser wunderschönen Insel und die Top-Darsteller allein machen „Eruption“ schon zu einem Erlebnis. Erleben Sie Orgasmen wie VulkanausbrĂŒche, heissen Sex in an allen Orten und Lebenslagen. „Eruption“ der Spitzen-Hardcore von Kult-Regisseur Stanley Kurlan.
Deutsche Fassung
US Fassung
Ich habe mich mal wieder an einen Klassiker
herangetraut. Diesmal aus dem Jahre 1977
und mit dem legendĂ€ren John Holmes in der Hauptrolle. Der Mann spielte in ĂŒber
2000 Pornos mit und ist nach Mordanschuldigungen, Drogeneskapaden und dem
verschweigen seiner AIDS Krankheit nicht unumstritten. Doch hier soll es nur um
Eruption gehen. Hier werden nun einige Spoiler folgen, also wer sich nicht die
Handlung kaputt machen will, sollte nicht mehr weiterlesen.
Holmes spielt Pete Winston, einen windigen
Versicherungsvertreter der seine Chance kommen sieht als ihn Leslie Bovee als
Sandra Bevin den Vorschlag macht ihren Mann umzubringen und die
Versicherungssumme zu kassieren. Er willigt ein und sie entwickeln einen
ziemlich komplizierten Plan um ihren Mann zur Strecke zu bringen. Doch es lÀuft
alles andere als geplant.
Auch weiterhin habe ich so meine Schwierigkeiten mit den
sogenannten Klassikern. Auch wenn hier der Sex nett eingebunden ist und
teilweise sogar zur Handlung passt, ist die Optik der Darsteller mehr als
fraglich – was ihr hier auf den Bildern selbst prĂŒfen könnt. Dennoch muss ich
den Film einen hohen Unterhaltungsfaktor zugestehen, denn nicht nur dass einige
Leistungen in den Spielfilmsequenzen doch arg grenzwertig sind, so ist die
Geschichte auch dermaĂen kompliziert und mit unlogischen Szenen gefĂŒllt, das
der Streifen mehr amĂŒsiert als scharf macht.
Holmes selbst manövriert sich mit einem Gesichtsausdruck und
einer galligen Art durch den Film, dass er trotz seiner kriminellen Energie
irgendwie die Sympathien auf seine Seite ziehen kann. Wahrlich nicht unbedingt ein
Schauspielexperte, zieht er sein Ding aber straight durch und hat genug
Charisma um die Hauptrolle zu fĂŒllen – und natĂŒrlich mit seinem sehr groĂen Kolben
auch die Frauen. Leslie Bovee ist zum GlĂŒck auch nicht unattraktiv und strahlt
eine gewisse Klasse aus, welche den Frauen in heutigen Pornos meistens fehlt.
Die Behaarung unten rum ist aber alles andere als schön anzuschauen und Àhnlich
wie bei den MĂ€nnern sehr ab turnend, wenn man dann einen gewissen Anspruch an
KörperÀsthetik hat. Die beiden geben jedenfalls ein
hinterhÀltiges Team ab und dennoch ist nichts wie es scheint. Denn die Handlung
hat noch einige Twists und Ăberraschungen zu bieten. Das ist sicherlich nicht
meisterhaft inszeniert, hat aber den Flair einer schwÀcheren Columbo oder
Magnum Folge.
Apropos Magnum. Der Film wurde komplett auf Hawaii gedreht
und versucht auch die schönen Orte zu nutzen und im Film unterzubringen.
Gelingt den Machern nicht immer, ist aber natĂŒrlich eine schöne Abwechslung,
vor allem wenn es einige Szenen gibt die in offener Natur stattfinden. Die erste
Sexszene mit Holmes und Bovee am Strand ist dabei sehr lustig, da sich Holmes
immer wieder umsieht ob sie denn von irgendwen beobachtet oder erwischt werden.
Da lag wohl keine Drehgenehmigung vor. Eine spÀtere Szene in einem Auto welches in einem Kornfeld steht, fÀllt dann
ziemlich heiĂ aus. Auch der dritte Fick zwichen den beiden ist mehr als ordentlich und verhilft den Film auch ĂŒber die eine oder andere absurde Idee hinweg.
US Fassung
So gibt es z.B. eine
Szene bei der John Holmes an einem Seil an einem GebÀude herunterklettert nur
um dann einfach um das GebÀude zu laufen. Warum dieser Stunt nötig war? Keine
Ahnung. Auch den Mord als Unfall zu tarnen ist teilweise so kompliziert und
gefÀhrlich umgesetzt das man den Film nur mit einen Dauergrinsen verfolgen kann.
Hinzu kommt auch der eine oder andere Fick, der so Plump und lapidar inszeniert
ist wie man ihn von einen Porno erwartet und absolut Weltfremd beginnt(auch das
die Frauen alle Untreu sind und immer geil um den MĂ€nnern zur VerfĂŒgung zu
stehen ist verdammt herrlich anzuschauen). Hinzu kommt noch die typische
Deutsche-Synchro mit Stimmen von Tommy Piper und diversen SprĂŒchen wie sie so
politisch unkorrekt nur damals entstehen konnten. Was die Fassung noch einen
Tick unterhaltsamer werden lÀsst. Pornös fÀllt tatsÀchlich die Mucke aus. Gibt
den einen oder anderen schmissigen Popsong mit Gesang was ganz nett ausfÀllt,
wird das Ohr aber auch mit der typischen Porno-Mucke der 70ger belastet und
trötet so vor sich hin.
Die
MĂ€nner neben Holmes sind ĂŒbrigens alles andere als attraktive Hengste (den Vogel schieĂt der Fitnesstyp ab) und
beleidigen das Auge mit viel Körperhaar und echten Hackfressen. Da kommt man
als Frau beim Zuschauen wahrlich nicht in Stimmung und kann die Begeisterung
der Damen vor der Kamera auch ĂŒberhaupt nicht nachvollziehen. Damals mag das ja
noch gegangen sein, aber heute? Ich frage mich wirklich ob noch irgendwer solche Streifen zur Erregung nutzt. Diese dienen heute wohl eher um sich darĂŒber zu amĂŒsieren. Ich lese
ja gerne mal im Erotik-Bereich des Dirty Pictures Forum und versuche dort Tipps
zu finden, aber so wirklich konnte ich den Reiz der Rezensenten nicht
nachvollziehen(also allgemein, ich weiĂ gar nicht ob dieser schon dort
besprochen wurde). Auch hier ist der Film nicht stark genug um abseits der
Pornoszenen zu packen.
Und die Sexszenen? Ja, einige sind durchaus reizvoll in
diesem Film, wenn die die Makel der siebziger nicht wÀren. Aber die fickereien
gerade zwischen Holmes und Bovee machen was her und dabei gibt es auch ein paar
fette Abspritzer, natĂŒrlich wie von den Frauen sehnlichst erwĂŒnscht (đŠ) in den Mund
oder die Gesichter. Doch turnt die Optik doch mehr ab als an und so verwirkt -
zumindest in der heutigen Zeit - der Sex
irgendwie seine Wirkung. Unpassend sind auch einige Nahaufnahmen. Also
eigentlich stehe ich drauf, aber es ist eindeutig zu nah wenn man nur blankes Fleisch oder riesig wirkende Brustwarzen sieht. Doch das kann natĂŒrlich auch nur daran liegen, dass ich als
Frau vielleicht etwas anspruchsvoller bin bei dem Aussehen der Beteiligten.
Nett sind aber, dass einige Szenen im Split-Screen prÀsentiert werden. Eine damals
gern benutzte Technik, die heute nur noch selten genutzt wird. Gerade im
Pornobereich eigentlich gar nicht mehr.
Also bitte...was fĂŒr ein geiler Kerl.
Und diese Hose...hechel...
Was ist also das Fazit, fragt ihr? Ich habe den Kauf nicht
bereut und zusammen hatten wir viel SpaĂ beim schauen. Als Porno funktioniert
das eher weniger, zumindest wenn man sich an der damaligen Optik der MĂ€nner und
Frauen beim Sex stört. Ich hab zwar keine Ahnung ob der Film von Sam Norvell
(nur zwei Regiearbeiten und hauptsÀchlich als Pornoproduzent tÀtig und ebenso
spÀter bei einigen B-Produktionen) ein wirklichen Klassiker darstellt, aber den
betriebenen Aufwand, die dennoch nette Geschichte und ein Teil der Musik kann
man schon positiv bewerten. Auch wenn so eine Reise in die Vergangenheit meist
nicht wirklich geil macht, teilweise sehr negativ Frauen darstellt (finde ich ziemlich
lustig und stör mich natĂŒrlich nicht daran) kann man einen Unterhaltungswert diesen Filmen
(die auch wirklich auf Film gedreht sind) nicht absprechen. FĂŒr Fans der Epoche
ist Eruption sicherlich einen Blick wert. Und zum Schluss noch einige Bilder die nur in der
ungeschnittenen US Fassung zu finden sind:
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