11.05.2017

Review zu Eruption


Eruption

Positiv: John Holmes, Hawaii, Aufwand, Abspritzer, Geschichte, Synchro

Negativ: Die Optik der meisten Darsteller (der dem Alter geschuldet), die Schnitte in der Deutschen Fassung, das Frauenbild (aber irgendwie auch nicht😜)

Urteil: Geil


Medium: DVD / Sprache: Deutsch (geschnitten), Englisch (Uncut) / Label: TABU


Covertext: 

Scharfer Sex am heissen Strand von Hawaii. John Holmes und Leslie BovĂ©e in einer ihrer schĂ€rfsten Rollen. Die einzigartige Kulisse dieser wunderschönen Insel und die Top-Darsteller allein machen „Eruption“ schon zu einem Erlebnis. Erleben Sie Orgasmen wie VulkanausbrĂŒche, heissen Sex in an allen Orten und Lebenslagen. „Eruption“ der Spitzen-Hardcore von Kult-Regisseur Stanley Kurlan.



 Deutsche Fassung

US Fassung



Ich habe mich mal wieder an einen Klassiker herangetraut.  Diesmal aus dem Jahre 1977 und mit dem legendĂ€ren John Holmes in der Hauptrolle. Der Mann spielte in ĂŒber 2000 Pornos mit und ist nach Mordanschuldigungen, Drogeneskapaden und dem verschweigen seiner AIDS Krankheit nicht unumstritten. Doch hier soll es nur um Eruption gehen. Hier werden nun einige Spoiler folgen, also wer sich nicht die Handlung kaputt machen will, sollte nicht mehr weiterlesen. 






Holmes spielt Pete Winston, einen windigen Versicherungsvertreter der seine Chance kommen sieht als ihn Leslie Bovee als Sandra Bevin den Vorschlag macht ihren Mann umzubringen und die Versicherungssumme zu kassieren. Er willigt ein und sie entwickeln einen ziemlich komplizierten Plan um ihren Mann zur Strecke zu bringen. Doch es lĂ€uft alles andere als geplant. 






Auch weiterhin habe ich so meine Schwierigkeiten mit den sogenannten Klassikern. Auch wenn hier der Sex nett eingebunden ist und teilweise sogar zur Handlung passt, ist die Optik der Darsteller mehr als fraglich – was ihr hier auf den Bildern selbst prĂŒfen könnt. Dennoch muss ich den Film einen hohen Unterhaltungsfaktor zugestehen, denn nicht nur dass einige Leistungen in den Spielfilmsequenzen doch arg grenzwertig sind, so ist die Geschichte auch dermaßen kompliziert und mit unlogischen Szenen gefĂŒllt, das der Streifen mehr amĂŒsiert als scharf macht. 








Holmes selbst manövriert sich mit einem Gesichtsausdruck und einer galligen Art durch den Film, dass er trotz seiner kriminellen Energie irgendwie die Sympathien auf seine Seite ziehen kann.  Wahrlich nicht unbedingt ein Schauspielexperte, zieht er sein Ding aber straight durch und hat genug Charisma um die Hauptrolle zu fĂŒllen – und natĂŒrlich mit seinem sehr großen Kolben auch die Frauen. Leslie Bovee ist zum GlĂŒck auch nicht unattraktiv und strahlt eine gewisse Klasse aus, welche den Frauen in heutigen Pornos meistens fehlt. Die Behaarung unten rum ist aber alles andere als schön anzuschauen und Ă€hnlich wie bei den MĂ€nnern sehr ab turnend, wenn man dann einen gewissen Anspruch an KörperĂ€sthetik hat.  Die beiden geben jedenfalls ein hinterhĂ€ltiges Team ab und dennoch ist nichts wie es scheint. Denn die Handlung hat noch einige Twists und Überraschungen zu bieten. Das ist sicherlich nicht meisterhaft inszeniert, hat aber den Flair einer schwĂ€cheren Columbo oder Magnum Folge. 











Apropos Magnum. Der Film wurde komplett auf Hawaii gedreht und versucht auch die schönen Orte zu nutzen und im Film unterzubringen. Gelingt den Machern nicht immer, ist aber natĂŒrlich eine schöne Abwechslung, vor allem wenn es einige Szenen gibt die in offener Natur stattfinden. Die erste Sexszene mit Holmes und Bovee am Strand ist dabei sehr lustig, da sich Holmes immer wieder umsieht ob sie denn von irgendwen beobachtet oder erwischt werden. Da lag wohl keine Drehgenehmigung vor. Eine spĂ€tere Szene in einem Auto welches in einem Kornfeld steht, fĂ€llt dann ziemlich heiß aus. Auch der dritte Fick zwichen den beiden ist mehr als ordentlich und verhilft den Film auch ĂŒber die eine oder andere absurde Idee hinweg. 




 US Fassung

So gibt es z.B.  eine Szene bei der John Holmes an einem Seil an einem GebĂ€ude herunterklettert nur um dann einfach um das GebĂ€ude zu laufen. Warum dieser Stunt nötig war? Keine Ahnung. Auch den Mord als Unfall zu tarnen ist teilweise so kompliziert und gefĂ€hrlich umgesetzt das man den Film nur mit einen Dauergrinsen verfolgen kann. Hinzu kommt auch der eine oder andere Fick, der so Plump und lapidar inszeniert ist wie man ihn von einen Porno erwartet und absolut Weltfremd beginnt(auch das die Frauen alle Untreu sind und immer geil um den MĂ€nnern zur VerfĂŒgung zu stehen ist verdammt herrlich anzuschauen). Hinzu kommt noch die typische Deutsche-Synchro mit Stimmen von Tommy Piper und diversen SprĂŒchen wie sie so politisch unkorrekt nur damals entstehen konnten. Was die Fassung noch einen Tick unterhaltsamer werden lĂ€sst. Pornös fĂ€llt tatsĂ€chlich die Mucke aus. Gibt den einen oder anderen schmissigen Popsong mit Gesang was ganz nett ausfĂ€llt, wird das Ohr aber auch mit der typischen Porno-Mucke der 70ger belastet und trötet so vor sich hin.  








Die MĂ€nner neben Holmes sind ĂŒbrigens alles andere als attraktive Hengste (den Vogel schießt der Fitnesstyp ab) und beleidigen das Auge mit viel Körperhaar und echten Hackfressen. Da kommt man als Frau beim Zuschauen wahrlich nicht in Stimmung und kann die Begeisterung der Damen vor der Kamera auch ĂŒberhaupt nicht nachvollziehen. Damals mag das ja noch gegangen sein, aber heute? Ich frage mich wirklich ob noch irgendwer solche Streifen zur Erregung nutzt. Diese dienen heute wohl eher um sich darĂŒber zu amĂŒsieren. Ich lese ja gerne mal im Erotik-Bereich des Dirty Pictures Forum und versuche dort Tipps zu finden, aber so wirklich konnte ich den Reiz der Rezensenten nicht nachvollziehen(also allgemein, ich weiß gar nicht ob dieser schon dort besprochen wurde). Auch hier ist der Film nicht stark genug um abseits der Pornoszenen zu packen. 







Und die Sexszenen? Ja, einige sind durchaus reizvoll in diesem Film, wenn die die Makel der siebziger nicht wĂ€ren. Aber die fickereien gerade zwischen Holmes und Bovee machen was her und dabei gibt es auch ein paar fette Abspritzer, natĂŒrlich wie von den Frauen sehnlichst erwĂŒnscht (😩) in den Mund oder die Gesichter. Doch turnt die Optik doch mehr ab als an und so verwirkt - zumindest in der heutigen Zeit -  der Sex irgendwie seine Wirkung. Unpassend sind auch einige Nahaufnahmen. Also eigentlich stehe ich drauf, aber es ist eindeutig zu nah wenn man nur blankes Fleisch oder riesig wirkende Brustwarzen sieht. Doch das kann natĂŒrlich auch nur daran liegen, dass ich als Frau vielleicht etwas anspruchsvoller bin bei dem Aussehen der Beteiligten. Nett sind aber, dass einige Szenen im Split-Screen prĂ€sentiert werden. Eine damals gern benutzte Technik, die heute nur noch selten genutzt wird. Gerade im Pornobereich eigentlich gar nicht mehr.  







Dann noch ein paar Worte zur Fassung von Tabu. Das Bild ist in der Deutschen Fassung etwas besser, aber dafĂŒr um satte 10 Minuten gekĂŒrzt.  Dabei fehlt nicht nur der gesamte Vorspann sondern auch alle Gewaltszenen die mit dem einen oder anderen Mord zu tun haben. Die Schnitte machen die Handlung noch abstruser, da alles fehlt und man gar nicht genau weiß ob der Ehemann nun wirklich schon tot ist. Die US Fassung ist aber ebenfalls auf der TABU DVD (Bild etwas schlechter und ziemlich gelb) mit dem gezeichneten Cover(Zweitauflage). Leider nur in der Originalsprachfassung, so dass man entweder die Schnitte in Kauf nehmen muss um die Synchro zu genießen, oder auf die lustige Synchro  verzichten um den gesamten Film zu sehen. Aber immerhin hat TABU damit die schwache VÖ der Erstauflage korrigiert. 

 Also bitte...was fĂŒr ein geiler Kerl.
 Und diese Hose...hechel...





Was ist also das Fazit, fragt ihr? Ich habe den Kauf nicht bereut und zusammen hatten wir viel Spaß beim schauen. Als Porno funktioniert das eher weniger, zumindest wenn man sich an der damaligen Optik der MĂ€nner und Frauen beim Sex stört. Ich hab zwar keine Ahnung ob der Film von Sam Norvell (nur zwei Regiearbeiten und hauptsĂ€chlich als Pornoproduzent tĂ€tig und ebenso spĂ€ter bei einigen B-Produktionen) ein wirklichen Klassiker darstellt, aber den betriebenen Aufwand, die dennoch nette Geschichte und ein Teil der Musik kann man schon positiv bewerten. Auch wenn so eine Reise in die Vergangenheit meist nicht wirklich geil macht, teilweise sehr negativ Frauen darstellt (finde ich ziemlich lustig und stör mich natĂŒrlich nicht daran) kann man einen Unterhaltungswert diesen Filmen (die auch wirklich auf Film gedreht sind) nicht absprechen. FĂŒr Fans der Epoche ist Eruption sicherlich einen Blick wert.  Und zum Schluss noch einige Bilder die nur in der ungeschnittenen US Fassung zu finden sind:









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