05.10.2017

Review zu RUSH

Rush

Positiv: B-Movie Handlung, kurze aber für die Verhältnisse sehr ordentliche Action, softer Sex, die beiden Hauptfiguren, technisch auf hohen Niveau

Negativ: Für einige fällt der Sex sicherlich zu glatt, zu kurz und soft aus
Urteil: Höhepunkt (10/10)


WICKED-AREA-ERUPTION 💥💥💥💥💥




Medium: DVD / Sprache: Englisch/Diverse Extras wie Audiokommentar, Making Of, Bloopers/ Label: Digital Playground

Covertext:

An escaped convict looking for a second chance. A call girl with an uncertain future. In the twinkling of an eye, their lives collided with the of an oncoming freight train. Now all that stands between them and their wildest dreams are 20 hired killers, 50 cops......and a couple thousand bullets.

Digital Playground and director Nic Andews bring you an intense, sexually supercharged, action-packed thrill ride.Rush stars Devon as you've never seen her before in her best dramatic and sexual performance to date.


Für die Einhundertste Kritik krieche ich mal aus meiner Versenkung (na gut, die gute Succubus hat mich so lange genervt, das ich irgendwann einfach JA gesagt habe) und liefere eine Kritik zu Nic Andrews B-Action-Pornofilm RUSH.  Es muss hier ja auch mal weitergehen. Ich bin dann aber frühestens wieder bei Nummer 200 dran. Dazu noch ein Hinweis in eigener Sache: Die Kritik wird kleine Spoiler enthalten. Bei einem Porno nicht ganz so wild für die meisten, aber ich wollte wenigstens drauf hinweisen.





Nun gut. Kommen wir zum eigentlichen Thema. Wenn man nur selten Pornos schaut, aber auf der Suche nach einem ist wo die Spielfilmelemente mit dem Sex mithalten können, dann kommt man nicht an die Arbeiten von Nic Andrews vorbei. Jeder seiner Features ist verdammt sehenswert und das liegt vor allem an seinem Gespür für das Filmemachen an sich. Denn auch mit den Begrenzungen eines Pornofilm Budgets, lieferte der Mann immer wieder hochkarätige Ware ab und dabei spielte es keine Rolle ob er für Digital Playground oder  New Sensations arbeitete.  RUSH war damals mein erster Porno von Nic Andrews und nachdem ich diesen gesehen hatte (aufmerksam wurde ich damals durch den sehr gelungenen Trailer des Filmes auf einer anderen Disc) holte ich alles nach was er davor gedreht hatte (Dark Angels, Stripped) und war immer am Start wenn es eine neue Produktion von ihm gab. Zumindest wenn es sich um ein Feature handelte.








RUSH bietet keine neue, aber irgendwie eine sympathische und typische B-Movie Story. Ein entflohener Sträfling saß nach einem Überfall im Knast und will nach dem Aufenthalt endlich das Geld holen, welches er und seine Partner gestohlen hatten. Nur er und ein Kumpel wissen wo es ist. Der dritte im Bunde hat keine Ahnung und tut aber alles dafür um es herauszubekommen um nicht teilen zu müssen. Nachdem der zweite im Bunde aus dem Leben scheidet, ist Carter (Barrett Blade) der Einzige der Bescheid weiß und sein ehemaliger Partner schickt seine Männer los um ihn zu erledigen und das Geld zu holen. Doch Carter will nicht teilen – und schon gar nicht nachdem er die Prostituierte Sera (Devon) kennengerlernt hat und wegen ihr einen Mord begeht.  Obwohl sie anfangs nur widerwillig an seiner Seite bleibt und alles andere als Begeistert ist nachdem sie fast umgebracht wird. Doch sie raufen sich zusammen und kämpfen Seite an Seite bei der blutigen Flucht nach Mexico vor den Gangstern und der Polizei...
  
  
Die Geschichte bietet die typischen Elemente eines Road-Movies. Ein zwielichtiger Verlierer-Typ, der aber das Herz am rechten Fleck hat, eine etwas naive Nutte, ein Paar was sich langsam näher kommt, ein Gangster der Jagd auf Geld und Menschen macht, eine staubige Umgebung durchzogen von langen Straßen, abgelegene Motels, einsame Diner und die Polizei, welche die blutige Spur verfolgt und den Flüchtenden das Handwerk legen möchte. In der Adult-Schiene ist aber selbst das nicht alltäglich und vor allem nicht in dieser filmischen Qualität.




Nic Andrews weiß ganz genau wie er ein Film zu drehen hat. Nicht nur das alles sehr gut aussieht, die Kamera immer in Bewegung ist und klare, gute Bilder liefert, er weiß auch was zu einem Feature dazu gehört. So sind sogar die Dialoge durchaus erträglich und laden nicht zum Fremdschämen ein.  Auch die Musik von Derek Andrews  ist nicht übel, bietet manchmal zwar nicht immer den passenden Score, wartet aber sogar mit einigen gesungenen Titeln auf – was das Gefühl einen richtigen Film zu folgen noch steigert. In späteren Filmen besserte sich die Musik sogar noch.



Dazu kommt das sich die Standorte  ständig wechseln. Es gibt diverse Außenaufnahmen, etliche Statisten die sich im Hintergrund aufhalten  und ordentliche Requisiten. Ob nun Polizeiautos oder die Waffen der Darsteller. Alles passt und wirkt weder aufgesetzt noch peinlich. So wie oftmals, wenn Pornoregisseure versuchen, plötzlich ihre eigentliche Herkunft zu verleugnen und ein Feature zu drehen.  






So führt Andrews seine Darsteller gekonnt durch den Film und bekommt von ihnen auch gute Leistungen als Dankeschön für die Chance auch mal Schauspielern zu dürfen. Vor allem der ehemalige Rock-Musiker Barrett Blade gefällt in seiner Rolle und überzeugt auch dabei. Dagegen fällt Devon etwas ab. Zwar guckt sie manchmal etwas doof aus der Wäsche (dafür kann sie aber nichts, sie sieht halt so aus), aber einen gewissen Niedlichkeitsfaktor kann man ihr nicht absprechen. Auch wenn sie einer selbstverständlichen Pornoschablone entsprungen zu scheint (Blond, schlank, gemachte, meist zu große Titten). Das ist optisch nicht unbedingt mein persönlicher Geschmack, aber vor vielen Jahren waren solche Frauen in Ami-Pornos  fast schon ein Muss (zumindest das,  hat sich in der Branche erheblich gebessert). Da die beiden damals ein Paar waren, stimmt natürlich die Chemie zwischen den Hauptdarstellern und das hilft so einen Storyorientierten Film ungemein.



Technisch gibt es wie gesagt gar nichts zu meckern. Die zwei kurzen  Actionszenen wirken nicht billig (die Shootouts sind durchaus gelungen), die Waffen haben einen ordentlichen Sound und richtiges Mündungsfeuer, es gibt echte Bloodpacks und im Finale sogar einen guten Autostunt mit knackiger Explosion auf einem Highway. Das alles in Filmreifer Optik und ich habe immer gedacht und gehofft das Nic Andrews (ein Cameo als Autofahrer hat er sich gegönnt) irgendwann mal den Sprung zum B-Actionfilm schafft. Denn mit seinen Qualitäten als Regisseur hatte er damals und bestimmt auch heute noch, einigen Machern hinter der Kamera einiges voraus. Und das nicht nur im Adult-Bereich. 








Doch stattdessen zog er sich scheinbar komplett aus dem Filmbusiness zurück. Echt schade. Aber gerade bei dem heutigen Budgets der Pornos, vermutlich auch besser, da er vermutlich seine Vision so nicht mehr umsetzen könnte. Aber ich würde mich trotzdem über ein Comeback, mit vernünftigem Budget, riesig freuen.














Hab ich noch was vergessen? Ach ja. Sex gibt es hier auch noch! Dieser fällt sehr Paarfreundlich und relativ soft aus. Man hatte in späteren Produktionen oftmals den Eindruck das der Sex Andrews immer weniger interessierte und er sich eher für die Spielfilmelemente begeisterte. Hier ist es zum Glück noch nicht ganz so. Zum großenteil ist das gepoppe einigermaßen ordentlich in die Handlung eingeflochten. 5 Szenen gibt es und da der Film nur 100 Minuten geht, wird man von exzessiven Powerficken verschont. So gibt es zu Beginn eine Szene im Büro eines Schrottplatzes zwischen Altstar Mike Horner und Alexa Rae, die zwar nicht sehr realistisch, aber amüsant ist. Daraufhin folgt das zusammen Treffen zwischen Barretts Blades Charakter der sich eine Nutte bestellt und dadurch Devon für Geld in die Kiste bekommt.





Es folgt ein Intermezzo in der nächsten Stadt bei der Devon einen Kerl (Cheynne Collins schön schmierig) Sex anbietet weil sie ihn nicht bezahlen kann um aus dem Ort gebracht zu werden. Für ein leichtes Mädel nichts dramatisches, aber als er sie verarschen will und aggressiv wird legt Blade ihn einfach um und das schweißt das Paar noch mehr zusammen.  Daraufhin folgt das lesbische Standardprogramm am Hotelpool, wo Devon zwar eingeladen wird aber dankend ablehnt und zu guter Letzt treiben es die beiden Helden noch einmal, nachdem sie das Geld gefunden haben, in der Wüste.    







Wie gesagt gibt es hier wenige Überraschungen. Der Sex läuft sehr ähnlich ab und bietet etwas Pussylecken, Blasen und dann natürlich die Einführung des Geschlechtsteils in die Vagina (habe ich das nicht adrett ausgedrückt?). Der Hinterausgang wird dabei außen vor gelassen und für erfahrene Pornogucker ist der Sex sicherlich fast langweilig. Ich finde aber er passt gut zum Spielfilmcharakter und hat den Flair eines Schwülen Erotikthrillers den es zu damaligen Videothekenzeiten dutzendfach gab. Auch kleine Momente,  wie das der erste Sex zwischen Blade und Devon mit einem Kondom stattfindet (sie ist halt eine Nutte) und dann später - als sie sich näher gekommen sind - ohne  Gummi zur Sache geht, passt einfach zur Geschichte.




Dazu fügt sich dann nicht nur die Umgebung wie Wüste, Hotelzimmer oder Werkstatt ein, sondern auch die Inszenierung die eher ein Videoclip gleicht. Viele Schnitte, viel Bewegung in der Kamera und dadurch auch etwas zu stylisch und auf Autopilot treibend.  Mir gefällt diese Art aber eh besser, als die animalischen Verrenkungen diverser anderer Produktionen. Doch für den einen oder anderen Pornoroutinier könnte der Erotikfaktor wegen der glatten Inszenierung und der soften Inszenierung zu wenig sein. Ich fand es in Ordnung.  






Letztlich ist RUSH ein sehr professionell wirkender  und vor allem optisch gelungener (Digital gedreht mit 35mm Linsen)Porno, der sicherlich nicht an Kinofilme heranreicht, aber locker mit einigen Direct-To-Video Streifen mithält und sogar manchmal überbietet.  Die Geschichte ist nicht neu, aber die Figuren sympathisch und man hofft, dass die beiden ihr Ziel erreichen und man ein Happy-End serviert bekommt. Dazu kommen einige gelungene Actionszenen und ein Autostunt, gute Musik und sehr guter Sound an sich. Damit ist RUSH für mich ein echtes Highlight, welcher alle paar Jahre mal wieder im Player landet und durchgängig unterhalten kann. HÖHEPUNKT!



















3 Kommentare:

Succubus hat gesagt…

Na endlich, Chef! Jetzt kann es hier endlich weitergehen.

Shane Schofield hat gesagt…

Ich Chef? Was bist du dann?

Succubus hat gesagt…

Sex-Göttin? ;)