TABOO AMERICAN STYLE - PART 4
Positiv: Ordenliche Weiterentwicklung, einigermaßen rundes Ende, weiterhin gute Leistungen aller Beteiligten, Inzest-Thema nur minimal
Negativ: Sex fällt schwächer aus und ist nicht nicht mehr so natürlich in die Geschichte gewoben, etwas hastig in der Erzählung, Inzest-Thema nur noch minimal
Urteil: Geil (8/10)
Gesamturteil der Reihe: Höhepunkt
WICKED-AREA-ERUPTION 💥💥💥💥💥
Medium:
DVD / Ton: Deutsch (Ribu) - Englisch (VCX) / Extras: Keine
Covertext:
Naughty Nina Sutherland continues her quick rise to fame and fortune, leaving her broken and sexually exhausted family in ruins. She's set her sights on show biz and pity the fool who stands in her way. First, she makes sure her acting competition, Felitia Barrie, is caught in the act on the casting couch. Then, to snatch a leading role, she meets Sid Holtzman, a perverse agent who likes to watch his wife make it with young studs. When Nina finally arranges this sultry scenario, she finally lands a spot in the big-time. Everything runs smoothly for our new starlet, until cranky critic D.D. Dorfman wages a one-man war against Nina on national TV. Nina can't take criticism, so she gives our doubting Dorfman a private performance and, needless to say, his reaction is "thumbs up". Nobody can stop Nina now!
Mit dem vierten Teil geht das Porno-Drama in die letzte
Runde und Nina zieht noch einmal an sämtliche Fäden um ihr Ziel – ein Hollywood-Star
zu werden – endgültig zu erreichen. Dabei gibt es auch keine Rücksicht der
Familie gegenüber.
Die
Affäre zwischen Mutter und Sohn hält weiter an und lässt Emily Sutherland
glücklicher wirken. Doch ihr Sohn erträgt die ganze Sache nicht und flüchtet
sich mehr und mehr in den Alkohol und bricht sogar die Schule deswegen ab. Zur gleichen Zeit treibt Nina ihre Karriere
weiter voran und lädt zu einer Feier im eigenen Haus ein. Obwohl Vater Sutherland
inzwischen in Finanzielle Schwierigkeiten gerät, erfüllt er seiner Tochter
weiter jeden Wunsch. Auch wenn er bei Friseurrechnungen für 300 $ immer mehr
ins Grübeln gerät ob das alles so richtig ist was er tut. Bei der Feier lernt Nina dann auch den Agenten
Holtzman kennen. Sein größter Star steigt während der Party mit der Frau von
Produzent David Weiss ins Bett und wird von Nina erwischt. Natürlich nutzt sie
die Chance, holt David dazu und der wirft empört seine Hauptrolle aus dem Film
und besetzt Nina mit der Hauptrolle.
Doch das reicht Nina noch nicht. Sie erfüllt dem Agenten Holtzman
den Wunsch seine Frau beim ficken zuzusehen und bringt ihn dazu sie zu
vertreten. Es dauert nicht lange und es folgt ein Anruf von einen der
erfolgreichsten Prodozenten in Hollywood und für Nina ist es Zeit ihre Familie
zu verlassen (Charmant mit den Worten „Ich ruf mal an.“) und nach Hollywood zu
ziehen. Während sie ein Star wird (nach schlechten Kritiken wird auch gleichmal
der Kritiker vernascht um solche Dinge in Zukunft zu verhindern), interessiert
sie das Schicksal ihrer Familie (ihr Vater erträgt die Situation nicht) kein
Deut…
Der letzte Teil der Inzest-Saga um die Familie versucht gar
nicht erst alle losen Enden der vorherigen Geschehnisse abzuschließen. Hier merkt
man letztlich auch, dass wir es nur mit einem Porno-Drehbuch zu tun haben,
den einige Kniffe einfach fehlen. Weiterhin
konzentriert sich die Handlung hauptsächlich um Nina und ihren unerbittlichen
Weg nach oben. Leider fallen dadurch einige Figuren durch das Raster.
Interessante Figuren wie Lisa Chinaski oder ihr Vater tauchen gar nicht mehr
auf. Nur ihr Bruder Clete wird von Nina weiterhin benutzt um ihren Weg zu
gehen.
Das Inzest-Thema spielt nur zu Beginn noch eine minimale
Rolle, aber dann nicht mehr. Dafür gleitet die Geschichte etwas zu formal in
typische Pornogefilde ab. Als Beispiel ist hier eine Szene genannt, wo der
Bruder des Agenten Holtzman ein in Frankreich ein Casting durchführt, was für
den Film und der Handlung überhaupt keine Rolle spielt. Vielleicht war es auch
nur ein Freundschaftdienst vom Regisseur, an den damaligen französischen
Pornostar Alban Ceray um ihn einen
Auftritt zu verschaffen. Insgesamt wirkt der Sex hier nicht mehr so erotisch –
eher schon etwas Lustlos. Dafür wird zumindest in der Synchronisation etwas
mehr bei den Dialogen auf die Kacke gehauen und einige dumme Sprüche gerissen.
Hinzu kommt das der Film nun immer größere Zeitsprünge
generiert, man aber nie das Gefühl hat das jetzt wirklich viel Zeit vergangen
ist. So wird Ninas Karriere doch sehr formelhaft gezeichnet, aber immerhin mit
Zeitungsauschnitten unterlegt (selbst die Varierty wird gezeigt – ob das heute
noch möglich wäre?). Das ist immerhin ganz witzig und wird mit einem Off-Kommentar
einer Reporterin unterlegt, damit man auch wirklich begreift, dass Nina ein
Star geworden ist. Auch wenn die Ausschnitte eher unfreiwillig komisch wirken
und das Gequatsche des großen Produzenten doch deutlich übertrieben ist (mit realen
Sexszenen verdienen wir 500 Millionen!!!) . Letztlich kommt das Ganze zu einem
einigermaßen runden Schluss (dazu werden auch kurze Rückblenden eingestreut,
wie zum Beispiel die Szene zwischen Lisa und Nina im ersten Teil, wo Nina
verspricht das sie Niemand aufhalten kann um ihr Ziel zu erreichen) . Der
deutsche Abspann setzt hinter dem Ende noch ein Fragezeichen und ehrlich gesagt
weiß ich gar nicht ob das auch in der US Fassung so ist (falls es jemand weiß,
gerne her mit der Information). Übrigens gibt es in Deutschland sogar noch
einen Teil 5, aber dieser hat nichts mit dieser Reihe zu tun und heißt im
Original THE PINK LAGOON.
Pornoklassiker sind bei mir immer etwas Zweischneidig. Auf einer
Seite sind die filmischen Elemente durchaus gut ausgearbeitet und vor allem war
damals beim betriebenen Aufwand und den Geschichten deutlich mehr drin als heute.
Auch wenn es natürlich auch heutzutage noch einige wirklich gute Storys
und Produktionen gibt. Aber es wirkt meistens zu glatt und der Sex zu
aufgesetzt, zu lang und übertrieben dargestellt. Selbst in den Prestigeprodukten.
Damals wurde oftmals Wert auf Schauspiel, Geschichte und der Sex gepflegt in
die Handlung eingebracht. Auch gab es nicht so viele Restriktionen und so
konnte auch die Handlung deutlich düsterer, manchmal auch brutaler und
sleaziger gestaltet werden. Was ganz
klar für die Klassiker der damaligen Zeit spricht. Dagegen steht aber oftmals
die Optik der Darsteller, die so gar keine Erotik aufkommen lassen. Was oft an
den Frisuren oben und unten herum lag. Gerade eine starke Behaarung ist für mich
ein absolutes No-Go. Egal ob bei Frau und Mann. Ein Porno sollte irgendwie
erregen – auch wenn das natürlich alles Geschmackssache ist. Aber nur einen
Sexfilm wegen der Handlung anzuschauen, halt ich dann doch für sehr verlogen - aber vielleicht ist es tatsächlich auch möglich😏.
Das Problem der Optik gibt es natürlich auch hier, aber
nicht so drastisch wie in den Endsiebzigern oder zu Beginn der Achtziger. Und obwohl das Thema Inzest mich überhaupt
nicht anspricht, muss ich sagen das die Macher von TABOO AMERICAN STYLE es
dennoch geschafft haben dieses unangenehme Thema so gut zu verpacken, dass ich
nicht nur die Geschichte weiterverfolgen wollte, sondern auch in etlichen
Szenen angeheizt wurde.
Über
diese Produktion kann ich daher kaum schlechte Worte verlieren. Auch wenn im
letzten Teil etwas die Luft raus ist, muss man TABOO AMERICAN STYLE attestieren
einer der besten seiner Zunft zu sein. Ich sehe die vier Teile eh als Ganzes
(insgesamt eine Laufzeit von knapp 5 Stunden, was heute vermutlich nicht zu
einer Teilung geführt hätte.) und würde diesen Film gerne mal an einem Stück,
ohne die diversen Rück- und Vorblenden, sehen (vielleicht mal eine Blu-ray? Wie
wär es Vinegar Syndrome?). Jedenfalls bekommt man hier eine gute Regie,
durchweg gute Leistungen der bekannten männlichen Akteure (Joey Silvera, Tom
Byron etc.) in den Nebenrollen und vor allem in den Hauptrollen geboten.
Raven ist durchaus faszinierend, biestig und sehr attraktiv
in der Hauptolle. Die intregante Schlampe kauft man ihr total ab – auch wenn einige
Szenen ihr Können überfordern. Aber für einen Porno ist das schon sehr
ordentlich. Schade das sie sich später
hat operieren lassen und massiv an Natürlichkeit verloren hat. Ihr
Gegenstück ist der immer etwas hölzern wirkende Paul Thomas, der aber gerade
deswegen in seine Rolle als Vater von Nina perfekt passt. Hinzu kommt dann die
vernünftige technische Seite, meist passende Musik und gute aber nicht perfekte
Kameraarbeit. Letztlich bewerte ich den
letzten Teil etwas schwächer als die vorherigen, aber das Gesamtprodukt ist
ganz klar ein starkes Stück Pornogeschichte und überzeugt ebenso bei der Geschichte,
wie bei den Sexszenen. TABOO AMERICAN
STYLE war eine Erstsichtung und hat mich nicht nur voll überzeugt, sondern
verleitet mich dann doch noch einmal öfter in die Goldene Zeit der Pornofilme
zu wagen.
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