PLATO´S: THE MOVIE
Positiv: Auf 35mm gedreht, Szenen an Originalschauplätzen gefilmt, sleazige Sprüche, ein paar nette Ideen und Discosound
Negativ: Inszenierung nichts besonders, Story eher schwach und ziemlich unattraktives Volk was sich da so tummelt
Urteil: Scharfmacher
Medium:
DVD im Pappschuber/ Deutsch und Englisch (zwei Versionen) / Label: Mascotte/Tabu
Covertext:
Der Mund meiner Träume Die brutale Ausnutzung der Frauen in
einem privaten Club, in dem es keine Tabus gibt. Drei Reporterinnen müssen
ihren ganzen Körper einsetzen um hinter das Geheimnis des Clubs zu kommen. Mit
ihren riesigen Titten lutschen und saugen sie sich von Information zu
Information, von Schwanz zu Schwanz, bis zum großen Geheimnis, zum "Mund
meiner Träume“.
Schon wieder landete ein Porno aus der goldenen Zeit in
meinem Player. PLATO´S - THE MOVIE oder bei uns unter dem Namen MUND
MEINER TRÄUME bekannt stellt sich aber als ziemlich gewöhnlicher Vertreter
heraus, der zeigt das es nicht nur Klassiker gibt.
Die Story dreht sich um 3 Reporter (Mike Ranger, Seka und
Lisa De Leeuw) die einen Bericht über den Sex-Club Plato´s Retreat West (den es
tatsächlich gab!) veröffentlichen wollen und sich dazu Undercover in den
Räumlichkeiten der Sünde begeben. Doch sie
haben nicht nur Probleme das die Story auch gedruckt wird, schnell kommen sie noch
einer Verschwörung auf der Spur, die für alle gefährlich werden kann.
Das klingt jetzt vermutlich spannender als es letztendlich ist. Der Ermittlungen entpuppen sich als eher
harmlos und die Ergebnisse liefert meistens der Freund Zufall. So ist die
Handlung sehr einfach gestrickt und konzentriert sich eher auf die Geschehnisse
im Club. Bedeutet, dass es alle Naselang irgendwelche Orgien oder Sexszenen
zwischen Fremden Menschen gibt. Denn darum geht es hauptsächlich. Der Club
dient dazu den freien Sex zu feiern und diesen nutzen nicht nur Normalos,
sondern auch hochrangige Persönlichkeiten. Damit diese nicht erkannt werden, gibt es den
Raum mit dem MUND MEINER TRÄUME. In dieser Gloryhole Variation, können Männer
und Frauen völlig anonym Sex haben. Hinter einer Stoffwand, auf deren Vorderseite
der Mund gestickt ist (und eher zum Lachen einlädt), werden die Männer nicht
erkannt. Doch bei einem Akt mit einer der Reporterin, hat der Kerl einen Herzinfarkt und
natürlich erkennt die Dame ihn. Doch der Club verwischt die Spuren und schon
bald gibt es sogar einen Mordanschlag in Slasher-Manier.
Bis dahin gibt es einige Discosongs (darunter auch den
Klassiker Staying Alive und Beweise warum nackte Leute nicht Tanzen sollten),
viel gevögel zwischen meist unattraktiven Personen (ob es Absicht war so nah an der Realität zu
sein?) in diversen Zimmern des Clubs, wenigen netten Einfällen, sleazige Sprüche
und etwas Witz. Doch leider sind die unterhaltsamen Momente eher rar gesät.
Gelungen ist die Sequenz bei der eine Frau wie eine Sex-Puppe auf dem Boden
hockt und Mann sie jederzeit benutzen
kann indem der Schwanz zwischen ihren Lippen geschoben wird. Dabei bleibt sie
reglos und lässt alles ohne Emotion oder Reaktion über sich ergehen. Die Szene
hat tatsächlich einen gewissen Reiz und ist dennoch eine krude Idee.
Ganz lustig auch der anonyme Sex der Mutter mit ihrem
verklemmten Sohn, den sie extra in den Club gebracht hat damit er endlich eine
Frau bekommt. Das endet anders als sie dachte, aber er ist glücklich. Das
leider der Sohn fast älter aussieht als die Mutter, verdirbt den Spaß etwas,
lockert aber zwischenzeitlich auf.
Zwischenzeitlich gibt es auch mal die eine oder andere
Sexszene außerhalb des Ladens, wie zum Beispiel eine etwas aufgesetzt wirkende
Lesbenszene um die Story an den Mann zu bringen. Immerhin hilft die Synchro mit
bekannten Stimmen, die aber nicht immer richtig sitzt aber dafür ein paar dumme
Sprüche liefert und dadurch noch einmal etwas mehr unterhält.
Sonst hat Regisseur Joe Sherman (der nie besonders erfolgreich
war) nicht viel Prägendes geschafft. Zwar ist der auf 35mm gedrehte Film dank
der knappen Laufzeit nicht langweilig, offenbart aber auch etliche Schwächen solcher
Produktionen. So taugt die Geschichte weder als Spielfilm,
noch erregen die meisten Fickereien den Zuschauer. Was aber auch an der Optik
der Darsteller liegt. In den Zeiten der massiven Behaarung ist das meiste eh ästhetisch
fragwürdig, aber auch der Rest der Damen (obwohl hier doch deutlich angenehmer
fürs Auge) und Herren garantieren nicht gerade erotische Träume. Die besten
Szenen hat der Film dann meistens in den Raum mit dem Mund, da anonymer Sex immer
Reizvoll ist und hier sogar im Finale ein Messer gezückt wird. Sonst fällt das
Bumsen eher schnell und wenig einfallsreich aus. Immerhin liefert die offene
Umgebung für geneigte Zuschauer den richtigen Kick.
Hinzu kommt das alles sehr dunkel ist und auch der Ton
sowohl Frauen gegenüber (das finde ich wie schon mal erwähnt eher amüsant)
nicht sehr positiv ist, als auch noch gegen Schwule geschossen wird. Da wird
nämlich zwischenzeitlich mal behauptet, dass es den Club hauptsächlich gibt,
damit sich die Schwulen nicht weiter verbreiten.
Doch viel Schlimmer ist, dass die Story zwar zu einem Ende kommt, aber
ebenso platt aufgelöst wird, wie alle Handlungsfäden dann einfach bei einem
Standbild mit einem Voice-Over geklärt werden.
Gut, wir haben es nur mit einem Porno zu tun, aber gerade in
der Zeit des Entstehens gab es bessere und interessantere Werke. Wer diesen Film
hier also nicht kennt, hat auch nicht viel verpasst. Außer man ist ein
absoluter Fan von Streifen die in einem Sex-Club spielen oder man ist Jemand
der alles aus der goldenen Zeit des Pornos gesehen haben muss. Nicht jeder alte
Porno ist halt ein Klassiker.
Die DVD aus dem Hause Mascotte/Tabu ist vor einigen Jahren
als Limited Edition erschienen, wo mit viel Herzblut schöne Filme
veröffentlicht wurden. Leider lief es damals nicht erfolgreich genug und das
Vorhaben diverse Klassiker mit Würde zu veröffentlichen wurde mit dem Weggang eines Mitarbeiters auch
schnell eingestellt. Hier gibt es zwei Fassungen auf der DVD (Deutsch,
Englisch), einen Pappschuber mit dem Originaltitel und das alte deutsche Cover
auf der eigentlichen DVD. Leider sind die Bilder auf dem Schuber aus einem
anderen Film (Little Girls Blue), aber das kann man verzeihen.
2 Kommentare:
Hey Ho, entlich mal wieder eine Klassik-Film wobei dieser echt nicht so pralle ist.
Weißt du zufällig wohin der gute Mann von Tabu gegangen ist bzw. ob er sich weiterhin um Restaurierung der Klassiker kümmert?
Liebe Grüße
Hey Ho, endlich mal wieder ein Kommentar:).
Leider habe ich keine Ahnung was aus dem motivierten Kerl geworden ist. Der Aufwand hat sich aus kurzer wohl nicht gelohnt. Wenn Jemand was weiß, gerne her mit den Antworten.
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